Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg

  Auf den Spuren der NS-Zeit in Augsburg

Zwangsarbeiter*innen

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Auf den Ehrenhain auf dem Westfriedhof wurden umgekommene Zwangsarbeiter, die oftmals nur verscharrt wurden, nach 1945 auf einen Ehrenhain vor dem Denkmal an die Opfer des Fachismus umgebettet.

Die Zwangsarbeitspolitik begann unmittelbar nach der Machtübernahme. In den entstehenden Konzentrationslagern war Zwangsarbeit für die Eingesperrten Alltag. Mit der Errichtung neuer großer Lager ab 1937 kamen nun auch Häftlinge bei Großprojekten zum Einsatz..
1938 wurde die Verordnung des "Geschlossenen Arbeitseinsatzes" erlassen, damit bestand für jüdische Männer in Deutschland Arbeitszwang.

Planungen zum Einsatz ausländischer Arbeitskräfte begannen 1938. Zu den Bezeichnungen "Fremdarbeiter", "fremdvölkische Arbeitskräfte", kamen nach Kriegsbeginn "Westarbeiter" und "Ostarbeiter (sowohl Zivilkräfte als auch Kriegsgefangene) hinzu. Entsprechend gab es auch unterschiedliche Behandlungen. Unter den Zivilarbeitern und Zivilarbeiterinnen befanden sich auch Personen die das faschistische System unterstützten und damit freiwillig ihre Arbeitskraft im "Reichsgebiet" anboten. Nicht so der überwiegende Anteil, dieser wurde zwangsrekrutiert.


Auf dem Gögginger Friedhof wird an getötete und beim Fliegerangriff umgekommene Zwangsarbeiter erinnert.

Zwangsarbeiter*innen wurden überall in der Stadt eingesetzt. Während des Krieges wurden es Tausende. Untergebracht waren sie in verschiedenen Lagern. Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau wurden in zahlreichen Außenlagern verschoben. In zahlreichen Augsburger Betrieben waren Zivilarbeitslager eingerichtet worden. Der Einsatz von Zwangsarbeiter*innen vor allem in Rüstungsbereichen.

Das System "Ausländereinsatz" als Drehscheibe für billige, entrechtete Arbeitskräfte - orientiert an den Anforderungen der deutschen Kriegswirtschaft.

 

 

 

Im April 1945 hat es unter den russischen und ukrainischen Zwangsarbeitern bei Messerschmitt einen Aufstand gegeben.
Nach qualvollen Foltern wurden 5 der ukrainischen „Anstifter" im Wald erschossen und in einer Grube verscharrt. Einer der Opfer hatte aber die Erschießung überlebt und konnte sich die paar Tage bis zum Kriegsende in Augsburg verstecken. Daher konnte man seine toten Kameraden finden. Sie wurden auf dem Gögginger Friedhof begraben.

 


Stele mit 128 Namen von Zwangsarbeitern der Firma Messerschmitt.
Opfer der Nationalsozialistischen Herrschaft die am 13.4.1944 beim Fliegerngriff auf die Messerschmitt-Werke umkamen.

Die Messerschmitt AG baute ein Kriegsgefangenenlager zu einem Außenlager des KZ Dachau aus - Inninger Strasse (Jan 1944 2695 Häftlinge) - Als Zwangsarbeiter wurden sie bei Bau- und Zuarbeiten, in der Flugzeugfertigung bei Messerschmitt eingesetzt.

 

 

 

 

Das Thema der Zwangsarbeit ist nach wie vor nicht aufgearbeit.
Viele Fragen blieben bis heute auch in Augsburg unbeantwortet.

 

 

 

 

Wolf Grüner.Der Geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden. Zur Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938-1943. Metropol Verlag 1996
Pohl Dieter, Sebta Tanja (Hg.): Zwangsarbeit in Hitlers Europa - Besatzung, Arbeit, Folgen, Berlin 2013


Weitere Informationen
Außenlager des Konzentrationslagers Dachau und Zivilarbeitslager in Augsburg >>

Überblick in der Ausstellung: "KZ-Außenlager und Zwangsarbeit in Augsburg" >>
Westfriedhof >>
Gögginger Friedhof >>
Hermann Frieb-Park >>