Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg
Stand: 09.11.2025 VVN-BdA Startseite
Dokumentation
 GEDENKORT WESTFRIEDHOF
 FÜR DIE OPFER DES FASCHISMUS
1.11.2025

Ansprache: Martha Metzger (Sprecherin VVN-BdA Kreisvereinigung Augsburg)

Martha Metzger (VVN-BdA)
75. Jahrestag des Gedenkhains auf dem Westfriedhof

75. Jahrestag der Einweihung des Ehrenhains und des Denkmals auf dem Westfriedhof zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus

Etwas mehr als 100 Menschen kamen am1. November zur Gedenkveranstaltung auf dem Westfriedhof zusammen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Mehrere Organisationen legten Gebinde vor dem neu gereinigten Gedenkstein nieder, auf den Gedenkplatten des Ehrenhains wurden rote Nelken als Zeichen des Erinnerns platziert.

Nach der Begrüßung durch Harald Munding sprach Ellen Puff , die aus ihrer Arbeit zur Geschichte der Nutzung dieses Erinnerungsortes berichtete. Anschließend erinnerte Reinhold Forster von der geschichtsagentur augsburg mit einer temporären Installation (Bild links) an über 120 bislang namentlich unbekannte sowjetische KZ-Häftlinge, die bei alliierten Luftangriffen ums Leben gekommen waren. Ihre Namen konnten erst kürzlich recherchiert werden.

In einem weiteren Beitrag gedachte Felix des 14-jährigen Ernst Lossa , der in der Heil- und Pflegeanstalt Irsee ermordet wurde.

Die diesjährige Ansprache hielt Martha Metzger , Sprecherin der VVN-BdA Kreisvereinigung Augsburg. Musikalisch wurde die Gedenkfeier von Ludwig Rucker begleitet.

Zum Abschluss wurde an Karl Nolan erinnert. Karl Nolan, Vater von Anna Pröll, Ehrenbürgerin der Stadt Augsburg, wurde vor 88 Jahren, am 31.10.1937 im Konzentrationslager Dachau ermordet.
Vorher wurde er in Dachau gedemütigt und misshandelt.
Vorher wurde er „IM NAMEN DES DEUTSCHEN VOLKES“ wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt.
- weil er eine andere Meinung hatte als die meisten Deutschen;
- weil er nach seinen schrecklichen Kriegserlebnissen als Soldat (1. Weltkrieg) zum konsequenten Kriegsgegner wurde;
- weil er rechtzeitig gegen die NSDAP und die „Deutsche Volksgemeinschaft“ der Nazis aufgetreten ist und den Mut hatte, laut „NEIN“ zu sagen;

Vom 30. Januar 1933, als Hitler Reichskanzler wurde, bis zur Eröffnung des KZ Dachau vergingen genau 51 Tage!
Zur Vernichtung der Demokratie benötigten die Rechtsextremen damals 2 Monate.

Dies sollte uns Mahnung sein!

Schweigemarsch vom Krematorium zum Ehrenhain
Gedenkfeier vor dem Denmal

Dokumentation der Gedenkveranstaltung
am 1.11.2025
Im Anschluss an die Gedenkfeier fanden sich zahlreiche Teilnehmer zum Jahresrückblick im BürgerInnenzentrum Pfersee ein.
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