Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg

  Auf den Spuren der NS-Zeit in Augsburg

C. Königsplatz

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Königsbau (1)

Bereits am 30.4.1933 beschließt der Stadtrat die Umbenennung des Königsplatzes in Adolf-Hitler Platz. Kurz zuvor wurde Hitler die Ehrenbürgerwürde der Stadt Augsburg verliehen. In der Folge erfihren zahlreiche Straßen in Augsburg eine Umbenennung nach "braunen" Bezeichnungen.

An der Ecke Ecke Königsplatz / Bürgermeister-Fischer-Straße 1906 eröffnete Hugo Landauer die "Kaufhalle Hugo Landauer, Manufakturwaren", ab 1907 in "Kaufhaus Brüder Landauer" umbenannt. Durch Zukauf wurde es im Laufe der Jahre zum führenden Kaufhaus in Augsburg und Schwaben und zu einem großen Ausbildungsbetrieb.

Nach dem Boykottaufruf 1933, gefolgt von Schmierereien und massiven Druck auf jüdische Geschäfte wurde das Kaufhaus 1934 an Albert Golisch verkauft und in "Zentral-Kaufhaus" umbenannt.

In Richtung Königsplatz befand sich im 3.ten Stock des Königsbaus die Gastätte der Geschwister Josephine, Rosa und Pauline Bollak (Bürgermeister-Fischer-Straße 11 ). Am 30. April 1939 trat das Gesetz "Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden" (JudenMietG) in Kraft. Dies führte dazu, das die Gastätte nach anfänglicher Duldung am 15.10.1939 aufgegeben werden musste. Auch ihre Wohnung mussten die drei Schwester verlassen. Untergebracht wurden sie in der Hallstraße 14 - als "Judenhaus" bezeichnet. Rosa verstarb 1941 in Augsburg. Ihre beiden Schwester wurden 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert - das einem Todesurteil entsprach.


Ein Erinnerungsband für Josephine und Pauline Bollak wurde 2020 vor dem ehemaligen Königsbau enthüllt.

(1) Stadtjugendring Zeitzeugenkoffer


Weitere Informationen
Kaufhaus Landauer Infoseite >>
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