Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg
Stand: 14.12.2007
3.11.2007: Neonazidemonstration durch Augsburger Innenstadt

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Gegenkundgebung an der Wertachbrücke / Oberhausen
Die Politik versagt!

der 3.11. zeigt, es ist nicht so easy (leicht) die Neonazis zu stoppen - hier in Augsburg.

Friedliche Gegenkundgebung des Antifaschistischen Aktionsbündnis an der Wertachbrücke (A-Oberhausen).Ca. 100 Teilnehmer treffen sich um gegen den geplanten 6 km langen Marsch von Neonazis in der Augsburger Innenstadt zu demonstrieren. Die Teilnehmer der Kundgebung werden von der Polizei gefilzt, die Ausweise kontrolliert.Nur ein Mitglied des Stadtrates (SPD) nimmt an der Kungebung teil. Für je 20 Teilnehmer verlangt das Ordnungsamt einen Ordner, der namentlich der Polizei mitgeteilt werden muss - Schickane

Historischer Platz: Wertachbrücke Oberhausen

21.4.1919 letzte Linie der Arbeiter in der Verteidigung der Räterepublik gegenüber studentischen Freikorps aus Tübingen u.Regierungstruppen



1933, 14 Jahre später, führt die SS und SA eine groß angelegte Razzia in der Wertach-Vorstadt durch - ein Arbeiterviertel mit dem geringsten Anteil an NSDAP-Wählern. 400 Polizeimannschaften riegelten das Gebiet ab und durchsuchten die Häuser. 16 kommunistische Funktionäre wurden im Gestapogefängnis Katzenstadl eingesperrt – das Durchgangsgefängnis zum KZ Dachau.

Parallel sammeln sich Neonazis (176 - in der Hauptsache aus den sog. Freien Kamaradschaften") am Hauptbahnhof um von dort zum Sammelpunkt Prinzregentenplatz zu gehen.


Bildeindrücke

Wertachbrücke: Durchsuchung und Auseiskontrolle bei fast allen Teilnehmern der Gegenkundgebung.

Herbstausflug?



Neonazis auf dem Prinzregentenplatz



Die Neonazis vor dem Abmarsch


Neonazigegner von der Polizei überwältigt, der Schädel auf das Pflaster gedrückt.


Zum Schutz des Königsplatzumbaus? - die Bänke wurden vonder Polizei schon mal abgebaut.

Warten auf grün?



Beobachtung aus der Luft



und am Boden

Viele junge AugsburgerInnen kommen zum Prinzregentenplatz um gegen die Neonazis ihre Stimme zu erheben. Mitglieder der Grünen/Bündnis90, unter Ihnen auch 2 Mitglieder des Stadtrats, stehem mit Besen bereit den braunen Sumpf aus Augsburg zu kehren. 2 Landtagsabgeordete (SPD / Grüne) schauen dem Spektakel zu. Der Rest der politischen Führung in Augsburg zieht es wohl vor den Naziaufmarsch zu ignorieren - allen voran das "Bündnis für Menschenwürde". Die antifaschistische Jugend in Augsburg wurde mal wieder mit ihrer Zivilcourage allein gelassen. Obwohl (oder gerade deshalb?) die Kommunalwahl vor der Türe steht schweigt die Stadt Augsburg - die SPD - von der CSU gar nicht zu sprechen zurück - könnte man am Ende Wählerstimmen verlieren?

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen - und das Wegsehen?

Viele derer, die ihren Unmut gegen die Neonazis auf die Straße bringen oder als Passanten zufällig anwesend sind haben sehr nachdenkliche Gesichter - nicht nur wegen den Neonazis sondern auch wegen den meist jungen, aufgerüsteten PolizistenInnen - die nicht uns vor den Neonazis schützen sondern gegen die vorgehen, die ihren Unmut zeigen - zum Teil erheblich aggressiv und in ihren Äußerungen primitiv (z.B. die Aussage die KPD wurde verboten, die gingen in den Untergrund und kamen als RAF wieder zum Vorschein - Alter des Polizisten ca. 55 J.) - willenlose Befehlsempfänger im Dienste der verantwortlichen Politiker.


Ca. 100-150 Neofaschisten - unter ihnen der bekannte NPD-Funktionär R. Wuttke - können geschützt von einer nicht mehr überschaubaren Anzahl von paramilitärisch aufgerüsteten Polizisten 6 Stunden lang durch die Innenstadt von Augsburg ziehen. Ihr Weg:

Kundgebung Prinzregentenplatz (vor dem ehemaligen Gestapohaus) - Kundgebung Am Alten Einlaß - am Stadttheater vorbei - Grottenau - Ludwigsstrasse - Karlstraße - Leonhardsberg - Oberer Graben - Prediger Berg - Kundgebung Herkulesbrunnen - Hallstraße - Konrad-Adenauer-Platz - Königsplatz (1933-45 Adolf-Hitler-Platz) - Hermannstrasse (200 m von der Synagoge entfernt - diese wurde am 10.11.1938 in brannt gesetzt) - Rosenaustraße - Pferseer Unterführung - Hauptbahnhof

Weiter Informationen
>> Bericht eines am Rande stehenden Augsburgers ca. 13.00 Uhr Prinzregentenplatz
Bericht 3.11.07: Nazidemo in Augsburg und die Gegenproteste
Presseerklärung 4.11. Die Linke KV Augsburg
VVN-BdA Kreisverband Augsburg:
Offener Brief an OB Dr. P. Wengert
Bericht zum Neonaziaufmarsch 5.11.07 mit Kommentar
Dokumentation und Bericht zum 3.11.2007
Wegschauen ist der falsche Weg - AZ 7.11.2007
Rechte Demo: Stadt weist Kritik zurück - Paula(SPD) räumt ein, dass neue Strategie scheiterte - AZ 7.11.2007
Bericht in der Stadtzeitung vom 7.11.2007
Leserbriefe an die AZ - Kein Fingerspitzengefühl - AZ 8.11.2007
...Von "wegschauen" oder "rechts liegen lassen" keine Spur ....
offener Brief an OB Wengert 10.11.2007
  Kritik an Polizei nach Neonazi-Aufmarsch - Der Aufmarsch von etwa 100 Neonazis in Augsburg hat ein politisches Nachspiel. Zu rabiat seien die Beamten gegen Gegendemonstranten vorgegangen, kritisiert die SPD. - SZ 14.11.2007
Für was dankt OB Wengert der Polizei? Er sollte sich lieber ein Bild vom Auftreten der Polizei vor Ort machen.