Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg

  Auf den Spuren der NS-Zeit in Augsburg

Konzentrationslagers Dachau Außenlager Gablingen

Erinnerung

 

 

 

       
 

Eine Erinnerungstafel an das Lager und das Schicksal der Häftlinge vor Ort gibt es bis heute nicht.


Tafel aus der Ausstellung 2014

 
   
   
   
   
     
  2014 erinnerte eine Ausstellung im Landratsamt an das Lager. Zur Ausstellung wurde ein Katalog "Das KZ-Außenlager Gablingen" veröffentlicht. (1)  
   
     
 

Reinald Schlosser hat zahlreiche Fundstücke zusammengetragen die zum teil im KZ Dachau lagern. In welcher Form Überreste des Lagers erhalten bleiben sollen ist bisher unklar. Man lässt lieber Gras darüber wachsen.

Studenten der Hochschule Augsburg haben 2012 das Lager vermessen, die Ergebnisse wurden 2017 veröffentlicht und Konzepte zur Erinnerung erarbeiten - leider bisher ohne Ansatz einer Umsetzung.

 
   
   
   
   
         
 

Ehemalige KZ-Häftlinge zu Besuch in Augsburg

 
   
         
 

"Der ehemalige Häftling Edmund Falkuss erinnert sich an 3 große Baracken, in denen die Häftlinge untergebracht worden seien. Die Ausstattung sei überaus primitiv gewesen, die Häftlinge hätten sich zu zweit und zu dritt ein Bett teilen müssen." (2)

 
   
   
         
 

"Einige Häftlinge erinnern sich noch genau an Hinrichtungen durch die SS. Unabhängig voneinander wurde das Erhängen von sechs Häftlingen wegen Lebensmitteldiebstahls genannt. .."

 
   
         
 

Czestaw Kordylewski, der den Ort des Lagers 1993 besuchte, äußerte sich hierzu:

 
 

"Hier hat sich eine traurige Situation ergeben. Sechs Häftlinge, fünf Russen und ein Pole, haben irgendwo nach dem Bombenangriff auf das Lager Haunstetten im Splittergraben oder in der Küche etwas zum Essen, Brot und ein kleines Stück Speck, mitgenommen. Die SS hat das entdeckt und alle sechs aufgehängt hier im Lager. Die mussten sich alle auf einen Stuhl stellen mit einem Seil um den Hals. von hinten kam der Kapo und zog den Stuhl heraus. 24 Stunden später bis zum nächsten Tag sind sie gehangen. Auch Zygmund Sucharski hat das wie ich mit eigenen Augen gesehen." (3)

 
   
   
   
   
   
         
               
  "Nach dem Bombardieren sind wir nach Gablingen gekommen. Wir waren in Holzbaracken untergebracht. Kasernen waren auch da, aber die waren schon leer, die deutschen Soldaten waren an der Front. Von hier sind wir in die Waggons eingeladen worden und wurden nach Haunstetten zu Messerschmitt gebracht. Wir waren nur ein paar Tage hier, nicht lang. Dann wurde auch Gablingen bombardiert." (3)

 
   
               
 

Quellen
(1) Ein Projekt der Kreisheimatpflege Augsburg, Hochschule Augsburg, Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V
(2) Aussage Edmund Falkuss, 3.8.2001
(3) W.Kucera S. 92 (Cezary Cholewinski bei dem Interview während des Besuchs von ehemaligen polnischen Zwangsarbeitern bei der DASA, Werk Augsburg, am 5.5.1993)