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* 6.12.1899
gest. 1.10.1937
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Innozenz Rehm wurde am 6.12.1899 in Legau (Allgäu) geboren. Seine Eltern waren Andreas Rehm und Agnes Rehm (geb.Mayer).
Die Eltern zogen nach Augsburg in die Neuburgerstr. 14 (vor 1916) . 1921 Umzug in das
Quersächsengäßchen 1. Ab 1917 in der Ebnerstraße 25.
Er wurde als Schlosser und Automechaniker ausgebildet und arbeitete später als Kraftfahrer. |
Innozenz Rehm war Mitglied in im Spartakusbund und am 31.12.1919 wurde er Mitglied in der KPD. Gleichzeitig war er aktiver Gewerkschafter. In der Parteiorganisation der KPD Augsburg war er zuständig für Militärpolitik und Jugendarbeit. Außerdem war er Mitglied im
Roten Frontkämpferbund, ein
ein Wehrverband der KPD in der Weimarer Republik .
1927 zog das Ehepaar in die Ebnerstraße 25. Im gleichen Haus wohnte auch sein Parteigenosse Ludwig Haumann über dessen Schicksal wir bisher keine weiteren Informationen haben.
1932 kandidierte er für den Augsburger Stadtrat. Im gleichen Jahr wurde er an die Frunse-Akademie in der Sowjetunion entsandt.
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1921 heratete er Sophie, geborene Hofmann. Sie war Verkäuferin und in der Roten Hilfe aktiv. Aus der Ehe gingen zwei Kinder Irene (1921) und Innozenz Rehm (1923) hervor. Ihr Sohn starb kurz nach der Geburt. |
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„Aber wir hatten einen in dem Jugendverband, damals war ich ja 16
Jahre, und da hatten wir den Innozenz Rehm, und der hatte eine ganz
große Bibliothek und war verantwortlich für die Jugend im KJVD.
Und der hat mit uns jede Woche - Buchlesung gemacht und dann
haben wir darüber diskutiert. Da hat er hauptsächlich das Buch
gehabt Mein Kampf von Hitler. Und da hat er einige Sachen immer
rausgezogen und hat mit uns darüber diskutiert." (Anna Pröll erinnert sich) |
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Im Aprili 1933 führte die SA eine Grossrazzia im Hettenbach durch. Hierbei auch eine Hausdurchsuchung bei Rehms.Die gesamte Bibliothek von Innozenz Rehm, ca. 700 Bände, wurden beschlagnahmt und abtransportiert. |
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1929: von links Innozenz Rehm, Xaver Würzinger (?), Leonhard Hausmann, Sepp Mayer
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von links: Centa und Hans Beimler, Innozenz Rehm (um 1930) (Foto Archiv VVN LV bayern)
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1933 kehrte er in den Raum Halle (Saale) zurück und arbeitete am Aufbau einer Widerstandsorganisation. Im Herbst 1933 folgte seine Verhaftung in Halle. Die Verurteilung erfolgte 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Er erhielt 2 Jahre und 6 Monate Zuchthaus. Seine Frau wurde am 28.12.1933 in Schutzhaft genommen. Nach 2 Monaten Haft wurde sie entlassen und unter ständige Überwachung gestellt. Tags über war sie in einem Tagesheim untergebracht und musste dort Arbeit verrichten. |
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Am 1.10.1937 starb Innozenz Rehm, nachdem ihm im Rahmen einer TBC-Versuchsreihe des Gefängnisarztes Dr. Fickinscher Tuberkulosebakterien Injiziert wurden. Am 14.12.1937 sollte Rehm entlassen werden, was allerdings aufgrund von Randbemerkungen auf dem Einlieferungsschein nicht gewünscht war. Dr. Fickinscher wurde nach dem Krieg der Prozess gemacht. Nach Verurteilung zu 2 oder 3 Jahren Berufsverbot beging er bald danach Selbstmord. |
1948 erfolgte in Amberg gegen den Anstaltsarzt Dr. Fickentscher wegen Mißbrauch von Häftlingen für medizinische Versuche die Anklage. |
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Gedicht von Innozenz Rehm (verfasst am 24.10.1935)
Trotzig widerstand ich allen Stürmen
Mutig zeigte ich dem Sturm den Weg.
Und siehe da - er ging den Weg,
den ich ihm wies - darum sei unverzagt
und trotze dem Wind.
Nach dem Winter kommt der Frühling.
Nach dem Regen wieder Sonnenschein.
Nach jeder Nacht erglüht sogar
auf Erden ein schönes, neues Morgenrot. |
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Sophie Rosa Rehm
(geb. Hofmann)
* 6.6.1901
gest. 4.4.1972 |
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Erinnerungsorte |
Am 14.7.2018 wurde zur Erinnerung an das Schicksal von Innozenz Rehm ein Stolperstein in der Ebnerstrasse 25 verlegt.
Weil sie überlebt hat durfte für
Sophie Rehm
kein Stolperstein verlegt werden. |
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Gedenkstein an 46 Konzentrationslager-Häftlinge am Sammelgrab auf dem Amberger Katharinenfriedhof. Unter den Opfern auch Innozenz Rehm |
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Gedenkstein auf dem
Westfriedhof in Augsburg |
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Gedenkblatt
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Quellen:
Hans Aechter: Ein Augsburger Arbeiter erzählt, Augsburg 1989
Frauengeschichtskreis Augsburg (Hg.): Augsburger Frauen im
Widerstand, Augsburg 2015
Zeitzeugenkoffer Stadtjugendring 2003,
Heft "Stadtrundgang"
BayHStA LEA29578
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