Frölichstr.2
Die Villa ist eine der schönsten im Neo-Klassizismus erbauten in Augsburg, mit Garten und altem Baumbestand .
Sie wurde von dem jüd. Getreide-u. Hopfenhändler Hugo Hesselberger (1870-1918) und seine Frau Maria (1875-1938) erbaut. Sie waren ursprünglich jüdischer Religion. Die Tochter Gertrud heiratete 1920 den Landgerichtsrat Johann Ritter. Die Familie viel wie die Brüder von Gertrud unter die Rassenideologie der Nazis. Ihre beiden Brüder emigrieren Ende der dreißiger Jahre. Nachdem sich Johann Ritter trotz staatlichem Druck nicht von seiner Frau scheiden ließ wurde er aus dem Staatsdienst 1937 entlassen.
1938 wurde das Anwesen "zwangsarisiert".
Abteilungen der Gestapo und die motorisierte Verkehrsbereitschaft der "Schutzpolizei" Augsburg zogen dort ein und ließen eine Kraftwagenhalle
und einen zweigeschossigen Bunker bauen.
Gerturd und Johann Ritter entgingen der Deportation Anfang 1945 in einem Versteck im Augsburger Umland. Ihr Bruder Walter der nach Brüssel emigrierte wurde 1944 in Auschwitz ermordert.
Nach dem Krieg kam die Villa in Staatsbesitz. Zunächst war die Leitung der Landpolizei Schwaben untergebracht. Von 1972-1998 das Polizeipräsidium Schwaben. Heute das Polizeiinspektion Mitte.