Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Augsburg

  Auf den Spuren der NS-Zeit in Augsburg

G. Frölichstraße

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------1933 -----------1934----------1935----------1936-----------1937-----------1938-----------1939----------1940----------1941-----------1942-----------1943-----------1944----------1945-------

Frölichstr.2
Die Villa ist eine der schönsten im Neo-Klassizismus erbauten in Augsburg, mit Garten und altem Baumbestand .

Sie wurde von dem jüd. Getreide-u. Hopfenhändler Hugo Hesselberger (1870-1918) und seine Frau Maria (1875-1938) erbaut. Sie waren ursprünglich jüdischer Religion. Die Tochter Gertrud heiratete 1920 den Landgerichtsrat Johann Ritter. Die Familie viel wie die Brüder von Gertrud unter die Rassenideologie der Nazis. Ihre beiden Brüder emigrieren Ende der dreißiger Jahre. Nachdem sich Johann Ritter trotz staatlichem Druck nicht von seiner Frau scheiden ließ wurde er aus dem Staatsdienst 1937 entlassen.

1938 wurde das Anwesen "zwangsarisiert". Abteilungen der Gestapo und die motorisierte Verkehrsbereitschaft der "Schutzpolizei" Augsburg zogen dort ein und ließen eine Kraftwagenhalle und einen zweigeschossigen Bunker bauen.

Gerturd und Johann Ritter entgingen der Deportation Anfang 1945 in einem Versteck im Augsburger Umland. Ihr Bruder Walter der nach Brüssel emigrierte wurde 1944 in Auschwitz ermordert.

Nach dem Krieg kam die Villa in Staatsbesitz. Zunächst war die Leitung der Landpolizei Schwaben untergebracht. Von 1972-1998 das Polizeipräsidium Schwaben. Heute das Polizeiinspektion Mitte.

   

Frölichstraße 5

Landauer Haus (Otto Landauer 30.5.1882 Augsburg - 22.10.1974 London)
Das Haus wurde von seinem Cousin, Architekt Fritz Landauer erbaut.

Die Textilfirma M.S.Landauer, Begründer Moses Samuel Landauer (1808-1894), war in Oberhausen ansässig. Die Firma wurde 1938 enteignet. Nach dem Krieg war dort die Firma Elbeo.


   

Frölichstrasse 11 1/2

Seit 18.5.2018 wird an das Schicksal von Maria Bernheim, geb. Nathan mit einem Erinnerungsband gedacht.

Die Firma ihres Ehemannes fiel als erste Augsburger Firma 1933 dem Wirtschaftsterror der Nazis gegen jüdische Firmen zum Opfer.1935 musste sie und ihr Mann in München untertauchen, dort verstarb ihr Mann 1937.
Ende 1941 erfolgte die Einweisung in das Barackenlager in Milbertshofen. Von dort erfolgte einige Monate später die Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt. Den Terror und die Entmenschlichung überlebte Maria Bernheim nicht. Am 14.1.1944 starb sie.

 

 

 


Weitere Informationen
Landauer Haus: Jüdisch Historischer Verein Augsburg >>
Maria Bernheim >>